00 - Eduard und Peter, der Beginn
Wenn Ihr über das Watt bei Wittdün geht, findet Ihr viele kleine Sandhäufchen und daneben kleine Trichter im Boden. Tief im Sand darunter wohnen die Wattwürmer in einer wie ein U geformten Röhre. Bei Flut bedeckt das Meer den Wattboden, dann kommen die Würmer mit dem Kopfende zum Eingang heraus und schlürfen rundherum den frischen Schlamm und Sand auf. Darin sind viele ganz kleine Tiere und Algen, dazu die Krümel von verfaulten Pflanzen und den Mahlzeiten größerer Tiere. Diese Leckereien lieben die Wattwürmer.
Bei Ebbe, wenn das Wasser wieder abgelaufen ist, ziehen sie sich in ihre Wohnröhre zurück und verdauen gemütlich ihre leckere Mahlzeit. Den eingeschlürften Sand können sie nicht verwerten, und deshalb schieben sie ihn zum hinteren Ende ihrer Röhre hinaus auf die Watt-Oberfläche. Das ergibt dann diese Kringel auf der Oberfläche.
Aus dem Internet erfahren wir mehr aus ihrem Leben:
Die Larven des Wattwurms bewegen sich an die Oberfläche des Bodens, wenn es im Herbst weniger Fressfeinde gibt als den Sommer über. Bis zu einer Größe von sechs Millimetern siedeln sie in horizontalen Röhren knapp unter der Oberfläche in Gebieten des Schlickwatts und verbringen dort den Winter. Im nächsten Juli graben sie sich vertikale Röhren knapp unter der Hochwasserlinie und verbringen dort die Zeit bis zum Herbst.
Vor dem Winter ziehen die Tiere dann in das Verbreitungsgebiet der erwachsenen Tiere. Dort gräbt das ausgewachsene Tier seine 20–30 cm tiefen Röhren in U-Form im Wattenmeer. Es frisst ständig den Sand des Wattes und filtert dort die organischen Stoffe heraus, welche es dann verwertet. Weiterhin bleibt es mobil und trägt so zur Destabilisierung und Umwälzung des Wattbodens bei. So fressen die Wattwürmer der Nordsee einmal im Jahr den gesamten Sand des Wattes oberhalb von 20 cm Tiefe. Dazu trägt der Umstand bei, dass die Tiere in einer Dichte von durchschnittlich 40 Exemplaren pro Quadratmeter vorkommen. Ein einzelner Wattwurm filtert dabei 25 kg Sand jährlich.
Etwa alle 30 bis 40 Minuten kommt der Wattwurm an den Ausgang seiner Röhre und stößt den verspeisten Sand aus, der als Spaghetti-förmiger Sandhaufen (Wurmhaufen) den Ausgangsbereich seiner Röhre markiert. Der Eingangsbereich ist mit einem Loch an der Oberfläche markiert, den man bei Niedrigwasser als kleine Vertiefung im Wattenmeer erkennen kann. Dieser Bereich wird „Fresstrichter“ genannt. Dort nimmt er den nährstoffreichen Sand auf, um ihn zu verwerten. Grobe Partikel werden nicht gefressen, sondern am Kopfende abgelagert. Es entsteht daher in 20 bis 25 Zentimetern Tiefe eine Schicht gröberen Materials.
Der Wattwurm ist nach zwei Jahren geschlechtsreif. Die Fortpflanzung erfolgt während der Phase des Vollmondes im Monat Oktober, indem das Männchen sein Sperma ins Wasser abgibt. Wenn das Sperma die Wohnröhre eines Weibchens erreicht, gibt dieses die Eier ins Wasser ab. In seiner Röhre behält das Weibchen die befruchteten Eier so lange, bis die Larven ausgeschlüpft sind. Danach schwimmen die Jungtiere ins freie Wasser. Sie siedeln sich zur Überwinterung im Feinsubstrat an, erst im darauffolgenden Jahr lassen sie sich auf die Sandplatten, den Lebensraum der adulten Wattwürmer, treiben.
Bei Niedrigwasser laufen die an das Leben im Watt angepassten Vögel wie der Austernfischer, der Knutt oder der Alpenstrandläufer über die Wattflächen. Charakteristisch für diese Vogelarten sind ihre langen Beine und ihre spitzen langen Schnäbel. Sobald sich ein neuer Wurmhaufen aus dem Boden kringelt, stochern die Vögel mit ihren Schnäbeln in die Röhre und versuchen den Wurm zu packen. Um zu vermeiden, dass er ganz gefressen wird, kann der Wattwurm sein dünnes Hinterende stückweise abstoßen. Der Vogel bekommt dann nur ein bis zwei Zentimeter zu fressen und der Wurm kann sich in die Tiefen seiner Röhre retten.
(Klingt ein bisschen kompliziert, das hat aber alles jemand herausgefunden und im Internet bei Wikipedia.de abgespeichert.)
Unsere Wattwürmer Eduard und Peter gibt es in Wirklichkeit nicht, ich habe sie einfach erfunden. Die richtigen Wattwürmer können nicht mehr, als oben beschrieben worden ist. Das ist uns aber egal, denn Eduard und Peter gibt es eben doch, in unserem Herzen und in unserem Kopf erleben sie ihre Abenteuer.
Weil ich sie erfunden habe, können sie fast alles, was ein Mensch auch kann, naja, eben nur fast alles. Das macht aber nichts, Hauptsache, wir haben gemeinsam Spaß an den Geschichten.
Denkt Euch doch auch selbst welche aus. Ich würde mich sehr darüber freuen.
Euer Volkert
VAB 2021