7 - Eduard und Peter in der Steinzeit - 2

Fortsetzung:

„Es gibt wohl doch Reisen durch die Zeit,“ sagt Elsa, „so sah es hier sicher vor vielen tausend Jahren aus.“

Die Vögel gehen durch das große Tor hindurch auf das Gelände. Seltsam, es war, als gingen sie dabei durch einen Wasserfall, werden aber nicht naß. Und noch etwas passiert:

„Hilfe, ich werde größer, “ ruft Peter und tatsächlich muß er schnell aus dem Körbchen steigen. Sein Körper verändert sich ganz erstaunlich – aus einem Wattwurm wird schließlich ein kleiner Hund!

Eduard geht es genau so, auch er ist zu einem Hundekind geworden. Sie schauen sich um. Die Vögel haben sich auch verändert, sie sind zu großen Störchen geworden. Alle sehen sich verwundert an.

„Was ist da bloß passiert,“ fragt Eduard. Er muß sich erstmal an die neue Stimme gewöhnen und kann mit seinen neuen Beinen noch nichts anfangen.

„Wahrscheinlich sind wir in Tiere geschlüpft, die es in dieser Zeit schon gab,“ meint Erna, „ich finde den neuen Körper ganz spannend!“

Um sie herum sieht alles ganz anders aus. Die Strohdachhütten sind größer und länger geworden, die Menschen auf dem Platz sehen kräftiger aus und in Felle und groben Stoff gekleidet. Vor einer Hütte stehen lange Speere mit scharfen Steinspitzen, daneben liegen einige Bögen und Köcher mit Pfeilen mit Steinspitzen. Kein Metallgegenstand ist zu sehen!

„ Es sieht so aus, als wären wir tatsächlich in der Steinzeit gelandet!“ sagt Elsa.

„ Was sollen nun tun,“ fragt Erna, „ wie kommen wir zurück in unsere Zeit?“

„ Wir bleiben erstmal hier,“ sagt Eduard, „ mir gefällt es so. Ich bin gerne mal ein Hund! Das mit den Beinen ist ganz spannend und größer zu sein, ist auch ganz schön.“

„ Ich sehe sonst keine Hunde,“ meint Peter, „hoffentlich werden sie uns nicht essen wollen? Steinzeitmenschen haben doch wohl alles verzehrt, was sie bekommen konnten?“

Ein paar Kinder kommen aus einem der Häuser. Als sie die Hunde sehen, laufen sie herüber und betrachten die kleine Reisegesellschaft.

Als die Kinder zu sprechen beginnen, können die vier sie gut verstehen. Wieder so etwas Seltsames, eigentlich konnte es in dieser Zeit die Deutsche Sprache noch nicht geben?

„ Schau mal, wie süß diese Tiere da sind. Wir haben so etwas noch nie gesehen. Wölfe sehen doch ganz anders aus und sind wild. Die hier sehen lieb aus. Und da sind noch zwei Störche. Die sind auch ganz zutraulich.“

„ Wir wollen sie mal streicheln,“ sagte ein Mädchen und kam vorsichtig näher.

Eduard und Peter wollen aufstehen, aber die Beine sind sie ja noch nicht gewohnt und so taumeln sie ziemlich herum.

Die Kinder nehmen die kleinen Hunde auf den Schoß und streicheln sie. Das gefällt Eduard und Peter sehr. Die beiden Austernfischer/Störche verabschieden sich, weil sie sich etwas zum Essen suchen wollen.

Eins der Kinder holte ein paar Leckerbissen und fütterte die beiden Hunde damit und dann sollen sie in ein Haus folgen.

Innen ist es ziemlich düster und riecht nach dem Rauch eines offenen Feuers in der Mitte des Raumes.

An der einen Seite ist eine große Fläche auf dem Boden mit Fellen bedeckt, offenbar ein Bett für die ganze Familie. In der Mitte liegen ein paar Steine im Kreis um das Feuer, darin steht ein Tontopf auf drei Beinen. Daneben stehen Körbe mit Nüssen, Beeren und kleinen Äpfeln. Einige Haufen von Blättern und Wurzeln liegen daneben. Von der Decke herab hängen Fleischstücke im Rauch des Feuers. Auf dem Boden kniet eine Frau und schabt ein Fell mit einem scharfen Stein sauber.

Ein kräftiger Mann schneidet mit einem Steinmesser Fleischstücke auseinander. Dann hängt er die Stücke zu den anderen im Rauch.

„Wen habt ihr denn da mitgebracht,“ fragt er, „solche Tiere haben wir hier noch nie gesehen!“

„Hatte der reisende Händler letzte Woche nicht so ungewöhnliche Tiere mit?“ sagt die Frau, „ die waren aber größer. Er sagte, die kämen von fern aus dem Land der braunen Menschen. Wahrscheinlich sind diese hier die Jungen der Tiere, die er ‚Hunde‘ nannte. Die sollen anders als die Wölfe gern bei uns Menschen sein, wie kleine Freunde.“

„Dürfen wir sie behalten?“ fragt ein Kind.

„Falls der Händler nicht wiederkommt und sie zurück haben will, gern. Dann müßten wir ihm wohl etwas zum Tausch anbieten,“ sagt der Mann.

„Das ist toll! Kommt, wir wollen auf der Wies am Wald spielen. Vielleicht fangen wir ein paar Frösche und spielen Weithüpfen,“ sagt ein  Mädchen, welches die anderen Kerrin nennen, und läuft nach draußen.

Ove, Marlie, Levi, Paul, Franz und Elsa laufen hinterher.

-      Fortsetzung folgt -