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- Eduard und Peter in der Steinzeit - 2
Fortsetzung:
„Es
gibt wohl doch Reisen durch die Zeit,“ sagt Elsa, „so sah es hier sicher vor
vielen tausend Jahren aus.“
Die
Vögel gehen durch das große Tor hindurch auf das Gelände. Seltsam, es war, als
gingen sie dabei durch einen Wasserfall, werden aber nicht naß. Und noch etwas
passiert:
„Hilfe,
ich werde größer, “ ruft Peter und tatsächlich muß er schnell aus dem Körbchen
steigen. Sein Körper verändert sich ganz erstaunlich – aus einem Wattwurm wird
schließlich ein kleiner Hund!
Eduard
geht es genau so, auch er ist zu einem Hundekind geworden. Sie schauen sich um.
Die Vögel haben sich auch verändert, sie sind zu großen Störchen geworden. Alle
sehen sich verwundert an.
„Was
ist da bloß passiert,“ fragt Eduard. Er muß sich erstmal an die neue Stimme
gewöhnen und kann mit seinen neuen Beinen noch nichts anfangen.
„Wahrscheinlich
sind wir in Tiere geschlüpft, die es in dieser Zeit schon gab,“ meint Erna,
„ich finde den neuen Körper ganz spannend!“
Um
sie herum sieht alles ganz anders aus. Die Strohdachhütten sind größer und
länger geworden, die Menschen auf dem Platz sehen kräftiger aus und in Felle und
groben Stoff gekleidet. Vor einer Hütte stehen lange Speere mit scharfen
Steinspitzen, daneben liegen einige Bögen und Köcher mit Pfeilen mit
Steinspitzen. Kein Metallgegenstand ist zu sehen!
„
Es sieht so aus, als wären wir tatsächlich in der Steinzeit gelandet!“ sagt Elsa.
„
Was sollen nun tun,“ fragt Erna, „ wie kommen wir zurück in unsere Zeit?“
„
Wir bleiben erstmal hier,“ sagt Eduard, „ mir gefällt es so. Ich bin gerne mal
ein Hund! Das mit den Beinen ist ganz spannend und größer zu sein, ist auch ganz
schön.“
„
Ich sehe sonst keine Hunde,“ meint Peter, „hoffentlich werden sie uns nicht
essen wollen? Steinzeitmenschen haben doch wohl alles verzehrt, was sie
bekommen konnten?“
Ein
paar Kinder kommen aus einem der Häuser. Als sie die Hunde sehen, laufen sie
herüber und betrachten die kleine Reisegesellschaft.
Als
die Kinder zu sprechen beginnen, können die vier sie gut verstehen. Wieder so
etwas Seltsames, eigentlich konnte es in dieser Zeit die Deutsche Sprache noch
nicht geben?
„
Schau mal, wie süß diese Tiere da sind. Wir haben so etwas noch nie gesehen.
Wölfe sehen doch ganz anders aus und sind wild. Die hier sehen lieb aus. Und da
sind noch zwei Störche. Die sind auch ganz zutraulich.“
„
Wir wollen sie mal streicheln,“ sagte ein Mädchen und kam vorsichtig näher.
Eduard
und Peter wollen aufstehen, aber die Beine sind sie ja noch nicht gewohnt und
so taumeln sie ziemlich herum.
Die
Kinder nehmen die kleinen Hunde auf den Schoß und streicheln sie. Das gefällt
Eduard und Peter sehr. Die beiden Austernfischer/Störche verabschieden sich,
weil sie sich etwas zum Essen suchen wollen.
Eins
der Kinder holte ein paar Leckerbissen und fütterte die beiden Hunde damit und
dann sollen sie in ein Haus folgen.
Innen
ist es ziemlich düster und riecht nach dem Rauch eines offenen Feuers in der
Mitte des Raumes.
An
der einen Seite ist eine große Fläche auf dem Boden mit Fellen bedeckt,
offenbar ein Bett für die ganze Familie. In der Mitte liegen ein paar Steine im
Kreis um das Feuer, darin steht ein Tontopf auf drei Beinen. Daneben stehen Körbe
mit Nüssen, Beeren und kleinen Äpfeln. Einige Haufen von Blättern und Wurzeln
liegen daneben. Von der Decke herab hängen Fleischstücke im Rauch des Feuers.
Auf dem Boden kniet eine Frau und schabt ein Fell mit einem scharfen Stein sauber.
Ein
kräftiger Mann schneidet mit einem Steinmesser Fleischstücke auseinander. Dann
hängt er die Stücke zu den anderen im Rauch.
„Wen
habt ihr denn da mitgebracht,“ fragt er, „solche Tiere haben wir hier noch nie
gesehen!“
„Hatte
der reisende Händler letzte Woche nicht so ungewöhnliche Tiere mit?“ sagt die
Frau, „ die waren aber größer. Er sagte, die kämen von fern aus dem Land der
braunen Menschen. Wahrscheinlich sind diese hier die Jungen der Tiere, die er
‚Hunde‘ nannte. Die sollen anders als die Wölfe gern bei uns Menschen sein, wie
kleine Freunde.“
„Dürfen
wir sie behalten?“ fragt ein Kind.
„Falls
der Händler nicht wiederkommt und sie zurück haben will, gern. Dann müßten wir
ihm wohl etwas zum Tausch anbieten,“ sagt der Mann.
„Das
ist toll! Kommt, wir wollen auf der Wies am Wald spielen. Vielleicht fangen wir
ein paar Frösche und spielen Weithüpfen,“ sagt ein Mädchen, welches die anderen Kerrin nennen,
und läuft nach draußen.
Ove,
Marlie, Levi, Paul, Franz und Elsa laufen hinterher.
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Fortsetzung
folgt -