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- Eduard und Peter treffen die letzten Dinos 2
Weiter geht
es. Diese Reise dauert aber nur eine Woche, dann taucht am Horizont – das ist
da, wo sich Wasser und Himmel treffen – Land auf. Wald, ein paar Häuser,
Strand. Schlammiger Strand, sehr gut.
Eduard und
Peter steigen die Reisekörbchen und los geht es. Emma setzt ihre Freunde an
einer geschützten Stelle am Strand ab und fliegt dann weiter, um sich ein
Abendbrot zu fischen.
Die Sonne
scheint, das Wasser ist schön warm und nur ein leichter Wind weht.
Nachdem die
Würmer sich gemütlich eingerichtet haben, sehen sie sich erstmal um. In der
Nähe ihrer Wohnröhre sehen sie im Wasser eigenartige Bäume, die auf Stelzen im
Wasser stehen. Sie kriechen hin und finden ein Schlammparadies zwischen den
Wurzeln, so gibt es noch eine schöne Abendmahlzeit.
Als sie
gemütlich zum Strand zurück kriechen, hören sie auf einmal ein Gebrüll! Am
Strand kämpfen zwei große Tiere miteinander!
„Das sind ja Dinosaurier,“
ruft Eduard, „die gibt es doch gar nicht mehr!“
„Wie es
scheint, wohl doch noch. Die sind ja riesig und richtig stark!“
Nach kurzer Zeit stellt sich aber heraus, dass
die beiden Echsen Freunde sind und nur aus Spaß gerauft haben. Als sie nun
langsam am Strand entlang nach Hause wandern, fallen der einen zwei geringelte
Häufchen im Sand auf. Neugierig sehen die beiden Riesen sich das an und
bemerken zwei Würmer, die sie anschauen.
„Wer seid ihr
denn,“ fragt die eine Echse, „sowas habe hier noch nie gesehen. Kann man euch
essen?“
„Bitte nicht,“
rufen die beiden Würmer gleichzeitig,“ wir sind Wattwürmer von Amrum und
schmecken gar nicht!“
„Amrum? Wo ist
das denn nun wieder? Hier gibt es kein Amrum und hier ist die ganze Welt!“ sagt
die größere der Echsen,“ wir sind übrigens Warane, die letzte Art großer Dinosaurier,
die den Meteor-Einschlag vor 50 Millionen Jahren überlebt haben.“
„Aber Eidechsen
gibt es doch viele andere,“ meint Eduard, „ich habe auf Amrum schon welche
gesehen.“
„Kann schon
sein,“ sagt der größere Waran, „das sind aber doch Winzlinge gegen uns! Wir
essen Hirsche und Wasserbüffel, und die essen Fliegen und Käfer! Man nennt uns
auch die letzten Drachen. Niemand kann es mit uns aufnehmen, weil wir so stark
sind. Außerdem ist unser Biß giftig. Euch tun wir aber nichts. Ihr seht so
lustig aus. Wie kommt ihr denn hierher? “
Eduard und
Peter sind richtig beeindruckt. Sie sind auch soviel kleiner als die Warane.
„Wir sind mit
der Möwe Emma von Amrum hierher gereist. Erst geflogen, dann mit einem riesigen
Schiff voller großer Stahlkisten und zuletzt mit einem kleinen Schiff. Amrum
liegt weit weg auf der anderen Seite der Erde.“
Der kleinere
Waran ist verblüfft: „Erde? Riesenschiff? Es gibt doch nur diese Insel hier auf
der Welt. Und die ist da hinten am Horizont zu Ende. Danach ist ein tiefer
Abgrund und deshalb schwimmen wir da auch nicht hin.“
Eduard nimmt
ein kleines Stöckchen und malt einen Kreis in den Sand: „Das soll die Erde
sein, eine riesige Kugel, die um die Sonne herum fliegt.“ Er malt einen kleinen
Kreis links oben: „ Das ist die Insel Amrum in der Nordsee. “ Und noch einen
Kreis ganz rechts unten: „ Das ist Kommodo, eure
Insel, die liegt im pazifischen Ozean. Ein riesiges Meer.“
„Also nein,
das kann gar nicht sein, es gibt nur diese Insel, nichts weiter auf der Welt.
Ihr könnt vielleicht Geschichten erzählen!“
Emma kommt mit
dem Reisekörbchen herangeflogen: „ Hallo ihr beiden, wir müssen zurück! Unser
Schiff fährt gleich ab nach Singapur. Das nächste Schiff kommt erst in zwei Monaten.“
„Tschüs
Warane,“ rufen Eduard und Peter, „besucht uns mal auf Amrum, dann seht ihr, wie
groß die Erde wirklich ist!“
Die Wattwürmer
winken und sie fliegen los.
VAB 2019