17. Eduard und
Peter auf dem Mond /
Start
Es
ist über 50 Jahre her, dass Menschen auf dem Mond gelandet sind. Die ganze Welt
war aufgeregt und saß vor den Fernsehern, um alles genau mitzuerleben.
Was
damals keiner wusste, und auch heute ist es es ein Geheimnis zwischen euch und
mir: Eduard und Peter waren dabei! Ja, sie landeten mit den Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond!
Das
klingt unglaublich, denn wie sollen zwei Wattwürmer es schaffen, zum Mond zu
fliegen und auch noch darauf zu landen?
Die
Geschichte begann damit, dass Harald, der große Thunfisch, sich mal wieder
verschwommen hatte und vor Amrum landete. Da er Eduard und Peter kannte,
schwamm er bei Flut zu ihnen und rief in Thunfischsprache:“Hallo, seid ihr zu
Hause?“
Beide
kamen eilig aus ihren Wohnungen und begrüßten Harald. Sie hatten ihn seit der
Chinareise nicht gesehen – Thunfische haben in der Nordsee eigentlich nichts zu
suchen – aber sie freuten sich sehr. Das besondere war, dass Harald damals in
Peking eigentlich in einen Menschen verwandelt worden war. Aber dieser Zauber
wirkte so, dass man sich auf Wunsch immer wieder zurück verwandeln konnte. Sehr
praktisch, eigentlich.
„Wie
geht es Chang Lee,“ fragte Eduard.
„Sehr
gut, wir werden ein Baby bekommen und deshalb ist sie in Peking geblieben. Ich
bin nach Stuttgart zu Sönke und Ganya geschwommen, um ihre Erfahrungen mit der
kleinen Ottilie zu hören. Sie haben mir viel erzählt und dann wollte ich zurück
nach China. Naja, ich habe nicht aufgepasst, weil ich immer so schnell
schwimme, und so bin ich bei euch auf Amrum gelandet.“
„Kannst
Du uns ein Stück mitnehmen?“ fragte Peter, „wir möchten auf den Mond fliegen!“
„Kein
Problem, wenn ihr meint, dass ihr das schaffen könnt. Es ist lange niemand zum
Mond geflogen.“ sagte Harald, „Holt eure Reisekörbchen und los geht es nach
Florida zum Weltraumbahnhof. Ich schwimme dann weiter durch den Panamakanal in
den Pazifik und dann nach China zu Chang
Lee.“
Wieder
einmal rauschten Eduard und Peter auf Haralds Rücken durch das Meer, erst durch
die Nordsee und dann durch den Atlantik nach Amerika.
Auf
dem Weg nach Florida mußte Harald durch die Sargassosee – wo die Aale geboren
werden – und das Bermudadreieck schwimmen.
Mit
dem Bermudadreieck ist das so eine Sache. Es ist eine große Fläche im Meer und
irgendwie passiert da oft Merkwürdiges, was man nicht erklären kann. Und genau
so etwas geschah Eduard und Peter. Auf einmal war Harald verschwunden und sie
trieben allein im Meer. Gut, dass ein Fischer vorbeikam, der sie mit seinem
Netz auffischte. Glücklicherweise konnte die beiden schnell zur Seite schlüpfen
und sich in einer Taurolle verstecken.
Der
Fischer und sein Helfer setzten sich daneben auf eine Kiste, um einen Tee zu
trinken und sprachen über den Start der Rakte zum Mond. Die Menschen sollten
zum ersten Mal auf dem Mond landen! Die große Rakete mit dem Apollo-Raumschiff würde
von dem Weltraumbahnhof in Florida starten.
Moment
mal, die erste Mondlandung war doch schon lange her! Das war 1969 gewesen, da
waren Eduard und Peter noch gar nicht geboren! Offenbar waren sie durch das
Ereignis im Bermudadreieck in der Zeit gereist. Ihnen war gar nicht gut!
Der
Fischkutter fuhr nach Florida in Amerika, um in der Stadt Miami seine Fische
auszuladen. Die beiden beobachteten das Ufer, um den Weltraumbahnhof nicht zu verpassen.
Schließlich
sahen sie eine große Rakete am Ufer stehen. Das war es! Aber wie dahin kommen?
Wie
gut, dass sie die Möwensprache konnten. Sie riefen und eine Möwe kam zu ihnen
geflogen.
„Was
seid ihr für seltsame Gesellen,“ fragte die Möwe, „eigentlich würde ich euch
sonst fressen.“
„Kannst
Du uns zum Weltraumbahnhof bringen?“ fragte Peter, „wir möchten nämlich mit zum
Mond fliegen.“
„Na,
wenn das man klappt,“ lachte die Möwe (es war nämlich eine Lachmöwe) , „na gut,
ich bringe euch hin. Wenn ich das meinen Freunden erzähle!“
Sie
nahm die beiden auf den Rücken und flog hinüber zum Weltraumbahnhof. Vor dem
Aufzug an der riesigen Rakete standen zwei Männer in weißen Mänteln. Sie
sprachen aufgeregt miteinander.
„Hast
du den Behälter mit den Würmern gesehen? Wir benötigen sie für ein Experiment
auf dem Flug zum Mond, um festzustellen, wie einfache Tiere mit den Bedingungen
klarkommen.“ fragte der eine.
„Nein,
du hattest den doch mitgenommen,“ sagte der andere.
Eduard
bemerkte hinter den Männern einen umgekippten, leeren Behälter mit einem
Schwamm darin auf dem Boden.
„Setze
uns bitte in den Behälter da,“ sagte er zur Möwe.
Sie
richtete den Behälter auf und setzte die beiden Würmer auf den Schwamm. Da
drehte sich einer der Männer um und sagte: „Wo habe ich bloß meine Augen, da
ist er ja! Fast hätte die Möwe unsere Würmer gefressen! “ Er hob den Behälter
auf, „ich bringe ihn nach oben in das Raumschiff.“
Er
stieg in den Aufzug und fuhr ganz nach oben an die Spitze der Rakete. Die Tür
zur Mondlandefähre stand noch offen und er schob den Behälter in eine Nische am
Fenster neben der Steuerschalttafel.
Nach
einer Weile kamen die drei Astronauten in Raumanzügen und stiegen in das
Raumschiff über der Landefähre. Die Türen wurden von den Helfern geschlossen, danach
fuhren sie dann mit dem Aufzug nach unten.
Eine
Stimme aus einem großen Lautsprecher sagte: „Start in 5 Minuten!“
In
der Rakete begann es zu rumoren, als die Triebwerke anliefen.
Die
Stimme sagte: „Countdown (auf Deutsch: herunterzählen) 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3,
2, 1 – Ignition (Zündung) – Liftoff
(Aufsteigen).“
Ein
unglaublich lautes Donnern dröhnte, als die riesigen Triebwerke zündeten. Die
Rakete schüttelte sich und begann erst langsam und dann immer schneller aufzusteigen.
Unter ihr war ein 100m langer Feuerstrahl.
Die
Rakete stieg und stieg. Nach wenigen Minuten war sie schließlich in einer
Rauchwolke am Himmel verschwunden.
-
Fortsetzung
folgt –
VAB 200427