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- Eduard und Peter und der Seestern
Klapps, die
Muschel, besuchte Eduard und Peter. Sie unterhielten sich über dies und das und
wo es den schmackhaftesten Schlamm gab, denn auch Klapps fischte sich ihr
Frühstück aus Wolken von vorüber treibenden Leckereien.
Schließlich
sagte Klapps: „Ich habe viel Ärger mit einem Seestern bei mir in der Nähe. Der
liebt es nämlich, Muscheln und Schnecken aufzuknacken und zu fressen. Bis jetzt
bin ich ihm aber immer entwischt. Und er macht auf der Suche nach Nahrung alle
Schneckenhäuser kaputt, die brauchen die Einsiedlerkrebse doch! Also, es reicht
langsam. Es wird mir zu gefährlich und ich würde ihn gern vertreiben. Habt ihr
eine Idee?“
Peter
überlegt: „Könnten wir ihn bekämpfen?“
Eduard
schüttelt den Kopf: „Der ist viel zu stark. Mit seinen fünf kräftigen Armen
voller Saugnäpfe kann er uns leicht besiegen und dann sind wir Frühstück. Wir
müssen es anders anfangen!“
Die Freunde
überlegen hin und her. Leider ist ein Seestern ein besonderes kräftiges Tier,
dem nicht leicht beizukommen ist.
Emma fliegt
heran und setzt sich zu den drei Helden. Die erzählen ihr vom Problem, das
Klapps so sehr bedrückt. Die Möwe meint: „Ich könnte dem Seestern einen Stein
auf den Kopf werfen!“
Eduard meint:
„Das stört den Kerl nicht, einen richtigen Kopf hat der erstmal nicht. Und der
Rücken ist ganz hart, wie gepanzert. Vielleicht sollten wir ein Seil um ihn
werfen und ihn nach draußen in die Nordsee ziehen?“
Klapps dazu:
„Der ist so stark mit den vielen Saugnäpfen an seinen Armen, der krallt sich an
einem großen Stein fest und das war es dann. Wir sollten ihn mit einem Netz
fangen, davon liegen hier so viele Reste herum. Dann kann er sich nicht wehren
und wir tragen ihn weg.“
Peter meint:
„Der hat so scharfe Zähne, mit denen knackt er sogar dicke Muschelschalen.
Damit beißt er ganz sicher das Netz durch. Aber wir könnten einen starken Fisch
fragen, ob der uns helfen kann. Zum Beispiel Phillip, den Dornhai, bitten, ihn
mit dem Maul aufzuheben und weit weg zu tragen.“
Emma hält
davon nichts: „Phillip würde sich bedanken, ein Seestern schmeckt eklig. Den fasst auch ein großer Hai nicht an.“ Sie überlegt einen
Moment und sagt dann nachdenklich: „Das mit dem schlechten Geschmack ist
vielleicht eine Idee. Was gibt es da, was sogar ein Seestern nicht verträgt? Lass mich nachdenken. Hm, ja, genau, das ist es! In den
Dünen gibt es eine Kolonie Stinkkäfer. Wenn denen jemand etwas antun will,
spritzen sie dem einen Saft ins Gesicht, der aber fürchterlich grässlich stinkt. Diesen Gestank wird er mindestens eine
Woche lang nicht los.“
Inzwischen
ist Hannes, Emmas Freund, dazu gekommen. Er macht noch einen Vorschlag: „Da
gibt es dieses Kraut mit den schwarzen Beeren am Waldrand. Ein Brei aus denen
ist so bitter, dass es einem den Schlund zusammenzieht. Dazu ist er so klebrig,
dass man den Schnabel drei Tage nicht aufbekommt. Wenn wir den dazu rühren, ist
alles perfekt.“
dauerte auch
bei ihnen fast eine Woche, bis sich der Stinkkäfergestank verzogen hatte.
Das hört sich
gut an. Emma und Hannes nehmen jeder ein Schneckenhaus in den Schnabel und fliegen
los. Nach einiger Zeit kommen sie mit den Schneckenhäusern zurück.
Das Haus mit
dem Stinksaft hat Emma mit etwas Lehm zugeklebt, es wäre sonst nicht
auszuhalten gewesen. Im anderen hat Hannes Beerenbrei mitgebracht, ebenfalls
mit Lehm verschlossen. Die anderen drei haben zwei passende Muschelschalen
besorgt, in die nun die Schneckenhäuser gepackt werden. Klapps wickelt
Muschelfaden darum und verschließt alle damit. Muschelfaden dient sonst dazu,
die Muschel fest an Steine zu binden. Dann nimmt Emma das Bündel am Faden in
den Schnabel und fliegt hinüber zu der Stelle im Watt, wo der Seestern wohnt.
Der schläft
gerade fest und ahnt nichts. Emma packt das Bündel neben ihn und stupst ihn ein
paarmal an. Er wacht auf, sieht die Möwe und bekommt einen großen Schreck. Emma
tut ihm aber nichts und fliegt weg.
Dann sieht
der Seestern das Muschelpaket neben sich und hat gleich großen Hunger. Er reißt
sein Maul weit auf, sein Magensack stülpt sich über die Muschel und mit starken
Muskeln quetscht er die Muschelschalen und gleich auch die Schneckenhäuser
kaputt.
Pause.
Ein
entsetzlicher Gestank – der Seestern weiß nicht, wie ihm geschieht: es stinkt
und schmeckt grauenvoll – er kann nicht anders, er muss weg von hier, weg von
allem, und er krabbelt so schnell er kann zum tiefen Wasser. Hinter sich eine
Wolke schrecklichen Gestanks. Er wird nie wieder kommen.
Die fünf sind
erstaunt. So toll hätten sie ihren Erfolg gar nicht vorgestellt! Und nun tut
der Seestern ihnen doch ein bisschen leid. So böse
wollten sie ihm doch nicht treffen.
Und es
dauerte auch bei ihnen fast eine Woche, bis sich der Stinkkäfergestank verzogen
hatte.
VAB 201123